Wenn man in die Welt der Selbsthilfegruppen eintaucht, könnte man fast meinen, man befindet sich in einem schlechten Sketch eines Comedy-Films. Zwischen Leuten, die während ihrer „Ich bin ein emotionales Wrack“-Sitzungen plötzlich über ihre liebsten Taco-Rezepte diskutieren, und anderen, die ihre tragischen Geschichten so dramatisch erzählen, dass sie wahrscheinlich Oscar-nominierte Schauspieler sind, ist das Spektakel umwerfend. Man fragt sich, ob die eigentliche Hilfe nicht darin besteht, anderen zuzuhören, während man einen metaphorischen Keks kaut.
Selbsthilfegruppen sind wie die Reality-TV-Show des echten Lebens: Man kommt für die emotionale Unterstützung, bleibt aber für die schockierenden Twists. Wer hätte schon gedacht, dass der Typ, der versucht, seine Sucht nach Socken zu überwinden, auch den besten Witz über Seifenblasen macht? Während der eine versucht, sein Leben in den Griff zu bekommen, merkt der andere, dass er die ganze Zeit nur nach der besten Methode sucht, um seine Staubhamster namens „Fluffy“ zu zähmen.
Ein weiteres erstaunliches Phänomen ist die Fähigkeit dieser Gruppen, ganz neue Freundschaften zu bilden. Da haben wir Roger, der von seinen „Komplexitäten in der Sozialisation“ erzählt, und Monika, die gleiche Probleme hat. Nach zwei Stunden des Austauschs über ihre kindlichen Ängste, die sich bis zum Erwachsenenalter gehalten haben, endet es oft mit einem Geschenk-Abo für einen monatlichen Schokoladen-Lieferdienst. Wer hätte gedacht, dass man bei den emotionalen Abgründen gleichzeitig auch die perfekte Schokolade finden kann?
Natürlich gibt es auch den Witzbold in der Runde, der sein eigenes Päckchen mitbringt. Währenddessen überzeugt er alle anderen, dass seine „Lebenskrise“ die Wirkung von einem schlecht gegarten Steak hat. Aber keine Sorge, der richtige Humor hilft fast immer, und nach ein paar Lachern über das Leben, die seltsamen Macken der Menschen und wie man die besten Pizzen in der Stadt bestellt, hat man schon fast den Eindruck, es wäre eine Therapie im Cha-Cha-Stil.
Die nächste interessante Beobachtung sind die Rückmeldungen, die man nach den Sitzungen erhält. Wo eine personisierte Umfrage über den Erfolg ihrer Selbsthilfegruppe steht, finden sich oft handgeschriebene Zettel mit persönlichen Anmerkungen wie „Immer noch verrückt, aber zumindest weiß ich, dass ich nicht allein bin.“ Das zeigt, dass man nach all dem immer noch nicht herausgefunden hat, wie man sein Leben aus dem Chaos herauslotst, aber man hat zumindest einen neuen Freund, der sich über die gleiche Absurdheit amüsiert.
Natürlich sind bei all dem auch die „Über-Guru“-Typen nicht zu übersehen. Sie sitzen in der ersten Reihe, nicken weise, und dafür haben sie in einer anderen Selbsthilfegruppe über das richtige Nicken während der Sitzungen erfahren. Diese weisen Nicker sind immer die ersten, die neue, absurde Techniken einführen, die mehr nach Yoga-Schnickschnack aussehen als nach ernsthaften Lebenshilfen – und trotzdem folgen alle ergebnishungrig.
Der lustige Witz am Ende
Warum hat die Selbsthilfegruppe für unterdrückte Keks-Esser nie Erfolg? Weil jeder immer nur die Wahrheit in Krümmeln hinterlässt!