Einführung in Retail Media Networks
Stellen Sie sich vor, jemand sucht nach Hunde-Leckerlis bei Amazon. Der Hund hat spezielle Vorlieben, also nutzt die Person die Plattform, um neue Snacks zu finden. Amazon sammelt dabei Browsingsdaten und Kaufhistorie – also First-Party-Daten – und nutzt sie, um gezielte Werbung zu schalten. So landet die Person bei einem guten Deal für knabberfreie Kaurollen, die jetzt zu den Lieblingssnacks des Vierbeiners gehören. Hinter den Kulissen arbeitet dabei ein Retail Media Network (RMN), das diese integrierte Erfahrung ermöglicht. RMNs sind Plattformen, die Einzelhändlern und Marken helfen, ihre Produkte direkt an Verbraucher zu vermarkten, indem sie die Daten und das Nutzerverhalten analysieren.
Ein RMN funktioniert, indem es die Interaktionen der Nutzer auf der Plattform verfolgt und analysiert. Diese Daten werden dann verwendet, um personalisierte Werbung zu schalten, die auf den Interessen und dem Kaufverhalten der Nutzer basiert. Laut einer Studie von eMarketer wird erwartet, dass die Ausgaben für Retail Media in den kommenden Jahren exponentiell wachsen werden, da immer mehr Marken die Vorteile dieser zielgerichteten Werbung erkennen.
„Retail Media Networks bieten eine einzigartige Möglichkeit, die Kaufentscheidungen der Verbraucher in Echtzeit zu beeinflussen“, sagt Dr. Anna Müller, Expertin für digitales Marketing bei der Deutschen Marketing Gesellschaft.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von RMNs ist die Möglichkeit für Einzelhändler, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Durch die Monetarisierung ihrer Plattformen können sie nicht nur ihre eigenen Produkte bewerben, sondern auch Drittanbieter ansprechen. Dies führt zu einer Win-Win-Situation, in der sowohl der Einzelhändler als auch die Marken profitieren. Unternehmen wie MediaMarktSaturn und Otto haben bereits eigene RMNs implementiert, um ihre Marktposition zu stärken und den Umsatz zu steigern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Retail Media Networks eine entscheidende Rolle im modernen Einzelhandel spielen. Sie ermöglichen es Marken, ihre Zielgruppen effektiver zu erreichen und bieten Einzelhändlern neue Möglichkeiten zur Umsatzgenerierung. Die Kombination aus Datenanalyse und gezielter Werbung macht RMNs zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der heutigen digitalen Marketinglandschaft.
Was ist ein Retail Media Network?
Ein Retail Media Network ist eine spezialisierte Werbeplattform, die auf der Website oder der App eines Händlers betrieben wird. Diese Netzwerke ermöglichen es Marken, gezielt Werbung zu schalten, während die Kunden aktiv auf der Plattform einkaufen. Bekannte Beispiele für solche Netzwerke sind Amazon Advertising, Target Media Network und CVS Media Exchange. Diese Plattformen bieten Marken die Möglichkeit, ihre Produkte in einem relevanten Kontext zu bewerben, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Kunden auf die Werbung reagieren und einen Kauf tätigen.
Die Funktionsweise eines Retail Media Networks basiert auf der Nutzung von Daten, die der Händler über das Kaufverhalten seiner Kunden gesammelt hat. Diese Daten ermöglichen es Marken, ihre Zielgruppen präzise zu definieren und ihre Werbebotschaften entsprechend anzupassen. Laut einer Studie von eMarketer wird erwartet, dass die Ausgaben für Retail Media in den kommenden Jahren erheblich steigen werden, da immer mehr Marken die Vorteile dieser zielgerichteten Werbung erkennen.
Ein weiterer Vorteil von Retail Media Networks ist die Möglichkeit, die Performance der Werbekampagnen in Echtzeit zu überwachen. Marken können sofort sehen, wie ihre Anzeigen performen, und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um die Effektivität zu steigern. Dies wird durch Tools ermöglicht, die von den Plattformen bereitgestellt werden, um Analysen und Berichte zu erstellen. Experten wie Dr. Thomas Hübner, ein führender Marketinganalyst, betonen die Bedeutung von Datenanalyse in der modernen Werbung:
„Die Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu nutzen, ist entscheidend für den Erfolg von Werbekampagnen in Retail Media Networks.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Retail Media Networks eine wertvolle Möglichkeit für Marken darstellen, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und direkt mit Kunden in Kontakt zu treten, während diese sich in einem Kaufprozess befinden. Die Kombination aus gezielter Werbung und datengestützter Analyse macht diese Plattformen zu einem wichtigen Bestandteil der modernen Marketingstrategien.
Warum Retail Media Networks so wertvoll sind
Experten verraten, warum RMNs ein Gamechanger sind:
Klarer Performance-Blick: Greg Brunk von MetaRouter betont, dass RMNs Echtzeit-Daten liefern – von Impressionen bis Conversions. Diese Daten ermöglichen es Unternehmen, die Effektivität ihrer Werbemaßnahmen präzise zu messen und zu analysieren. Durch die Nutzung von KPIs (Key Performance Indicators) können Marketingverantwortliche fundierte Entscheidungen treffen und das Budget gezielt einsetzen. Laut einer Studie von eMarketer haben Unternehmen, die RMNs nutzen, eine um 30% höhere Conversion-Rate im Vergleich zu traditionellen Werbeformen.
Garantierte Aufmerksamkeit: Paul Brenner von In-Store Marketplace zeigt, dass physische Läden und digitale Werbung kombiniert werden – hier entscheiden Kunden oft direkt beim Kauf. Diese Synergie zwischen Online- und Offline-Werbung führt zu einer erhöhten Sichtbarkeit der Produkte und einer stärkeren Kundenbindung. Eine Untersuchung von Nielsen hat ergeben, dass 56% der Verbraucher eher geneigt sind, ein Produkt zu kaufen, wenn sie es zuvor online gesehen haben. Dies verdeutlicht die Bedeutung von RMNs in der heutigen multikanalen Einkaufsumgebung.
Personalisiert bis zum Gehtnichtmehr: Randy Mercer von 1WorldSync erklärt, wie RMNs Kaufhistorien nutzen, um Werbung so anzupassen, dass sie perfekt zum Kunden passt. Das Produkt steht dann quasi allein im Rampenlicht. Diese Form der personalisierten Werbung erhöht nicht nur die Relevanz für den Kunden, sondern auch die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs. Laut einer Umfrage von Accenture sind 91% der Verbraucher eher geneigt, bei Marken zu kaufen, die ihre Vorlieben und Interessen verstehen. RMNs ermöglichen es Marken, diese Daten effektiv zu nutzen und maßgeschneiderte Angebote zu erstellen.
So funktionieren Retail Media Networks
Der Prozess von Retail Media Networks (RMNs) ist strukturiert und ermöglicht es Händlern, ihre Werbeaktivitäten effizient zu steuern und zu optimieren. Die einzelnen Schritte sind entscheidend für den Erfolg von Werbekampagnen und bieten sowohl Händlern als auch Werbetreibenden wertvolle Einblicke in das Verbraucherverhalten.
- Daten sammeln: Händler erfassen eine Vielzahl von Daten, die für die Gestaltung von Werbekampagnen unerlässlich sind. Dazu gehören nicht nur Kundenbefragungen, sondern auch Interaktionen in sozialen Medien, Kaufhistorien und Browsing-Verhalten. Diese Daten werden oft durch moderne Analysetools wie Google Analytics oder spezielle CRM-Systeme wie Salesforce aggregiert. Laut einer Studie von McKinsey & Company kann die Nutzung von First-Party-Daten die Effizienz von Marketingkampagnen erheblich steigern.
- Werbeplatz kaufen: Werbeflächen auf der Händler-Website oder in der App können auf verschiedene Arten erworben werden. Kleinere Budgets haben die Möglichkeit, Self-Service-Tools zu nutzen, die es ihnen ermöglichen, ihre Kampagnen eigenständig zu gestalten und zu verwalten. Größere Kampagnen hingegen laufen häufig über vertragliche Vereinbarungen, die individuell ausgehandelt werden. Unternehmen wie MediaMarktSaturn bieten beispielsweise umfassende Lösungen für Werbetreibende an, um ihre Produkte gezielt zu bewerben.
- Kreative gestalten: Jedes RMN hat spezifische Vorgaben für die Gestaltung von Werbemitteln, die von Bildgrößen bis hin zu Textlängen reichen. Amazon Ads ist ein prominentes Beispiel, das klare Richtlinien für die Gestaltung von Anzeigen bereitstellt. Werbetreibende sollten sich intensiv mit diesen Vorgaben auseinandersetzen, um sicherzustellen, dass ihre Anzeigen nicht nur den technischen Anforderungen entsprechen, sondern auch ansprechend und zielgruppenspezifisch sind.
- Zielgruppe treffen: Die präzise Ausrichtung der Werbung auf die richtige Zielgruppe ist ein zentraler Vorteil von RMNs. Durch die Nutzung von First-Party-Daten können Händler ihre Werbung genau auf die Bedürfnisse und Interessen ihrer Kunden abstimmen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Anzeigen auf positive Resonanz stoßen. Experten wie Dr. Thomas H. Davenport, ein führender Wissenschaftler im Bereich Datenanalyse, betonen die Bedeutung von datengetriebenen Entscheidungen im Marketing.
- Ergebnisse messen: Die Erfolgsmessung von Kampagnen erfolgt durch die Analyse von Key Performance Indicators (KPIs) wie der Clickthrough-Rate (CTR) oder dem Return on Ad Spend (ROAS). Diese Kennzahlen geben Aufschluss darüber, wie gut die Kampagne bei der Zielgruppe ankommt und ob die gesetzten Ziele erreicht werden. Unternehmen wie Zalando nutzen fortschrittliche Analysetools, um die Performance ihrer Werbekampagnen kontinuierlich zu überwachen und anzupassen.
Die Top Retail Media Networks im Überblick
Welche Plattformen lohnen sich besonders?
Amazon Ads: Der Riese mit über 56 Mrd. Dollar Umsatz 2024. Ideal für direkte Verkäufe – selbst mit Mini-Budgets ab 1 Dollar. Amazon Ads bietet eine Vielzahl von Werbeformaten, darunter Sponsored Products, Sponsored Brands und Display-Anzeigen. Diese Formate ermöglichen es Marken, ihre Produkte direkt auf den Suchergebnisseiten von Amazon zu bewerben, was die Sichtbarkeit erheblich erhöht. Laut einer Studie von eMarketer nutzen über 70 % der Online-Käufer Amazon als erste Anlaufstelle für ihre Produktsuche. Dies macht Amazon Ads zu einer unverzichtbaren Plattform für Marken, die im E-Commerce erfolgreich sein möchten.
Walmart Connect: Kombiniert Online- und Offline-Werbung in über 4.600 Filialen. Perfekt für Marken, die physische Präsenz nutzen wollen. Walmart Connect ermöglicht es Werbetreibenden, ihre Zielgruppen sowohl online als auch in den Geschäften zu erreichen. Die Plattform bietet umfassende Datenanalysen, die es Marken ermöglichen, ihre Kampagnen zu optimieren und die Effektivität ihrer Werbung zu messen. Laut einer Umfrage von Nielsen haben 60 % der Verbraucher angegeben, dass sie durch Werbung in Geschäften beeinflusst werden, was die Bedeutung von Walmart Connect unterstreicht.
Roundel (Target): Nutzt die Loyalitätsdaten von Target Circle und bietet kreative Kampagnen mit Influencern. Roundel hebt sich durch seine datengestützte Herangehensweise hervor, die es Marken ermöglicht, gezielte Werbung basierend auf den Kaufgewohnheiten der Kunden zu schalten. Die Plattform hat sich als besonders effektiv erwiesen, um die Markenbindung zu stärken und die Kundenloyalität zu fördern. Laut einer Studie von Forrester Research erzielen Kampagnen, die auf Loyalitätsdaten basieren, eine um 30 % höhere Conversion-Rate im Vergleich zu herkömmlichen Werbeformen.
Instacart Ads: Zielgruppengenaue Werbung im Lebensmittelbereich – ideal für CPG-Marken. Instacart hat sich als führende Plattform im Bereich der Online-Lebensmittelbestellungen etabliert und bietet Marken die Möglichkeit, ihre Produkte direkt an Verbraucher zu vermarkten, die aktiv nach Lebensmitteln suchen. Die Plattform nutzt fortschrittliche Algorithmen, um personalisierte Werbung zu schalten, die auf den Vorlieben und dem Kaufverhalten der Nutzer basiert. Laut einer Analyse von eMarketer haben Marken, die Instacart Ads nutzen, eine um 25 % höhere Wahrscheinlichkeit, dass ihre Produkte in den Warenkorb gelegt werden.
Kroger Precision Marketing: Spezialisiert auf Lebensmittel – hier konvertieren Kampagnen besonders effizient. Kroger Precision Marketing nutzt die umfangreichen Daten von Kroger, um zielgerichtete Werbung zu schalten, die auf den spezifischen Bedürfnissen der Kunden basiert. Die Plattform ermöglicht es Marken, ihre Kampagnen in Echtzeit zu optimieren und die Leistung ihrer Werbung genau zu verfolgen. Laut einer Studie von McKinsey haben Marken, die datengetriebenes Marketing einsetzen, eine um 20 % höhere Effizienz in ihren Werbeausgaben, was Kroger Precision Marketing zu einer attraktiven Option für Lebensmittelmarken macht.
Pro-Tipps für mehr Erfolg mit RMNs
Experten geben Insiderwissen:
Datenintegration nutzen: Kombinieren Sie Online- und Offline-Daten, um ein umfassendes Bild Ihrer Kunden zu erhalten. Laut Dr. Anna Brenner, einer Expertin für Marketinganalysen, ist es entscheidend, Werbung an den Kaufmoment anzupassen. Dies kann durch den Einsatz von dynamischen Anzeigen geschehen, die aktuelle Lagerbestände berücksichtigen. Eine solche Anpassung ermöglicht es, die Relevanz der Werbung zu erhöhen und die Conversion-Rate signifikant zu steigern. Unternehmen wie Otto GmbH haben bereits erfolgreich solche Strategien implementiert, um ihre Verkaufszahlen zu optimieren.
Über Standard-KPIs hinausdenken: Markus Brunk, ein renommierter Marketingstratege, rät dazu, auch über die üblichen KPIs hinauszudenken. Es ist wichtig, Metriken wie Cross-Channel-Attribution oder die Zeit bis zum Kauf zu tracken. Diese erweiterten KPIs bieten tiefere Einblicke in das Kundenverhalten und helfen dabei, die Effektivität von Kampagnen besser zu bewerten. Unternehmen wie ProSiebenSat.1 Media SE nutzen solche Analysen, um ihre Marketingstrategien kontinuierlich zu verbessern und anzupassen.
QR-Codes einsetzen: James Mercer, ein Fachmann für digitale Marketinglösungen, schlägt vor, QR-Codes auf Verpackungen zu nutzen. Diese Codes ermöglichen es, den Kundenpfad von der Anzeige bis zum Kauf nachvollziehbar zu machen. Durch die Integration von QR-Codes können Unternehmen wertvolle Daten über das Nutzerverhalten sammeln und gleichzeitig die Interaktion mit den Kunden fördern. Firmen wie Rewe Group haben bereits erfolgreich QR-Codes in ihren Marketingstrategien eingesetzt, um den Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten.
Die Wahl des richtigen RMNs hängt von Ihren Zielen ab: Welche Zielgruppe wollen Sie erreichen? Welche Daten brauchen Sie? Und wie viel Budget haben Sie? Es ist ratsam, zunächst mit kleinen Self-Service-Kampagnen zu testen, um ein Gefühl für die Plattform und deren Möglichkeiten zu bekommen. Sobald Sie erste Erfolge verzeichnen, können Sie sich in Managed Services einarbeiten, um Ihre Kampagnen weiter zu optimieren. Mit etwas Kreativität und einer fundierten Datenanalyse können Sie nicht nur Hunde-Leckerlis, sondern jede Zielgruppe begeistern und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen.