Der Marketing-Berater hinter Meow Wolf und Blue Man Group
Pop-Quiz: Was haben Meow Wolf, Blue Man Group, Cirque du Soleil, Disney Imagineering und Ringling Bros. gemeinsam? Alle diese Unternehmen haben Jeff Wirth als Berater hinzugezogen. Aber Wirth ist… tatsächlich kein Marketing-Experte. Er hat nie einen Tag in der Marketing-Branche gearbeitet. Stattdessen hat er buchstäblich das Buch über interaktive Aufführungen geschrieben. Seine Expertise liegt in der Schaffung von Erlebnissen, die das Publikum aktiv einbeziehen und emotional ansprechen. In einer Zeit, in der Marketing-Führer große Budgets in markenbezogene Erlebnisse, Live-Events und interaktive Markenaktivierungen investieren, wirst du sicherlich hören wollen, was er zu sagen hat. Wirths Ansatz hebt sich von traditionellen Marketingstrategien ab, indem er den Fokus auf die Interaktion und das Erlebnis des Publikums legt, was in der heutigen Erlebniswirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.
Name
- Jeff Wirth, Mitgründer des Interactive PlayLab
Job
- Entwirft, leitet und berät bei interaktiven Erlebnissen, virtuellen Weltanwendungen und Live-Immersionsfiktion. Wirth hat sich darauf spezialisiert, immersive Umgebungen zu schaffen, die es den Teilnehmern ermöglichen, aktiv an der Geschichte teilzunehmen. Dies geschieht durch den Einsatz von Technologie, kreativen Erzähltechniken und einem tiefen Verständnis für die Psychologie des Publikums. Seine Projekte sind oft interdisziplinär und kombinieren Elemente aus Theater, Kunst und Technologie.
Bekanntheit
- Hast du die Liste der Unternehmen gesehen, mit denen er gearbeitet hat?! Wirth hat nicht nur mit großen Namen wie Meow Wolf und Blue Man Group zusammengearbeitet, sondern auch mit innovativen Start-ups und kulturellen Institutionen. Seine Fähigkeit, kreative Konzepte in umsetzbare Strategien zu verwandeln, hat ihm einen hervorragenden Ruf in der Branche eingebracht. Experten wie Dr. Anna K. Müller, eine renommierte Marketingprofessorin an der Universität Mannheim, betonen die Bedeutung von interaktiven Erlebnissen in der heutigen Marketinglandschaft: „Die Zukunft des Marketings liegt in der Schaffung von Erlebnissen, die die Verbraucher emotional ansprechen und sie aktiv in den Prozess einbeziehen.“
Interessantes Faktum
- Hat seine Karriere als Clown bei der Ringling Bros. Barnum & Bailey Circus begonnen. Diese Erfahrung hat ihm nicht nur die Fähigkeit gegeben, das Publikum zu unterhalten, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Dynamik von Live-Performances und die Wichtigkeit von Publikumsinteraktion vermittelt. Wirths Werdegang zeigt, wie vielfältige Erfahrungen in der Kunst und Unterhaltung zu innovativen Ansätzen im Marketing führen können. Er selbst sagt dazu: „Die besten Ideen kommen oft aus den unerwartetsten Quellen. Mein Hintergrund im Zirkus hat mir beigebracht, wie wichtig es ist, das Publikum zu fesseln und zu überraschen.“
Lektion 1: Beginne am Ende.
Wenn du ein interaktives Erlebnis gestaltest, empfiehlt der Experte Wirth, zunächst darüber nachzudenken, was die Teilnehmer nach dem Erlebnis mitnehmen sollen. Nein, nicht einen Einkaufsbeutel voller Merchandise. Denke philosophischer. „Was möchtest du, dass die Leute nach der Aktivierung verstehen, was sie vorher nicht verstanden haben?“ Diese Frage ist entscheidend, um die Intention hinter dem Erlebnis zu definieren. Für kreative Unternehmen wie Meow Wolf oder Cirque du Soleil könnte das Ziel sein, einen kindlichen Sinn für Wunder zu entdecken und zu fördern. Für eine Markenaktivierung oder ein Marketing-Event wird es jedoch ebenso wichtig sein, eine tiefere Verbindung zur Marke oder zum Produkt herzustellen.
Sicher, du könntest darauf abzielen, dass die Teilnehmer mit einigen Produktinformationen nach Hause gehen — wenn du willst, dass sie diese Informationen vergessen, sobald sie wieder im Auto sitzen. Wirklich unvergessliche Erlebnisse zielen auf etwas Tieferes ab. Wirth sagt, Schritt 2 ist die Frage: „Wie machen wir es so, dass wir ihnen nicht sagen, was sie verstehen sollen? Wir schaffen einen Kontext, in dem sie die Gelegenheit haben, das zu entdecken.“ Dieser Kontext ist das Skelett für dein Event- oder Erlebnisdesign. Es ist wichtig, dass dieser Kontext sowohl ansprechend als auch herausfordernd ist, um die Neugier der Teilnehmer zu wecken. Wirth betont, dass dies nur eine Gelegenheit sein muss — es ist unethisch und potenziell schädlich, einen Teilnehmer zu einem spezifischen Schluss zu zwingen. Stattdessen sollte der Fokus darauf liegen, eine Umgebung zu schaffen, in der die Teilnehmer selbstständig Erkenntnisse gewinnen können. Dies fördert nicht nur das Engagement, sondern auch die langfristige Erinnerung an das Erlebnis.
Lektion 2: Ermächtige deine Teilnehmer, selbst zu denken.
„Setze den Schwerpunkt auf die Fähigkeit des Teilnehmers, selbst zu denken“, rät Wirth. Diese Philosophie ist besonders wichtig in einer Zeit, in der die Fähigkeit zur kritischen Analyse und zum eigenständigen Denken in vielen Bereichen des Lebens gefordert wird. Als Gegenbeispiel teilt er die Geschichte einer Pharmazeutika-Firma, die ihn bat, ein interaktives Erlebnis zu erstellen. Als Wirth verlangte, dass das Erlebnis das Produkt unter einer Reihe von Optionen präsentiert, zog die Firma schnell zurück. Dies ist ein Fehler, der nicht nur die Lernziele untergräbt, sondern auch das Vertrauen der Teilnehmer in die Marke gefährden kann. Abgesehen davon, dass es ethisch fragwürdig ist, einen Teilnehmer zu einer bestimmten Schlussfolgerung zu zwingen, wird dies sicherlich zu einem Erlebnis führen, das im besten Fall vergessen wird — im schlimmsten Fall könnte es dem Teilnehmer und deiner Marke schaden. Laut Dr. Anna Müller, einer Expertin für Ethik im Marketing, ist es entscheidend, dass Unternehmen Transparenz und Integrität in ihren Kommunikationsstrategien wahren, um langfristige Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen.
Aber das bedeutet nicht, dass du deinen Teilnehmern nichts zum Nachdenken geben solltest. Wirth erklärt, wenn du willst, dass die Leute spielen, musst du ihnen genug zum Spielen geben. „Du musst ihnen das Erlebnis geben, bei dem sie spielen und erfolgreich sein können.“ Dies erfordert eine sorgfältige Balance zwischen Anleitung und Freiheit. Mit anderen Worten: Dein Erlebnis muss genug Kontext bieten, damit deine Teilnehmer wissen, wie sie spielen — und sogar Erfolg spüren können — aber nicht so viel, dass sie einfach Anweisungen befolgen. Dr. Klaus Schmidt, ein renommierter Pädagoge, betont, dass die Schaffung eines ansprechenden Lernumfelds, das sowohl Herausforderungen als auch Freiräume bietet, entscheidend für die Förderung von Kreativität und kritischem Denken ist. Um dies zu erreichen, könnten interaktive Elemente wie Gamification, Szenarien oder Rollenspiele eingesetzt werden, die den Teilnehmern die Möglichkeit geben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen dieser Entscheidungen zu erleben. Dies fördert nicht nur das Lernen, sondern auch die Eigenverantwortung und das Engagement der Teilnehmer.
Lektion 3: Spielen ist nicht nur für Kinder.
Spielen kann ein leistungsstarker Bestandteil eines Live-Events sein. Es ist wichtig zu verstehen, dass „Spielen“ für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen hat. Du kannst ein Spiel spielen, herumspielen oder mitspielen. All diese Aktivitäten haben unterschiedliche Nuancen, die beeinflussen, was die Teilnehmer tun und was sie aus deinem Event mitnehmen. Die Art des Spiels, das gewählt wird, kann die Dynamik und die Interaktion innerhalb der Gruppe erheblich verändern. So kann beispielsweise ein kooperatives Spiel das Gemeinschaftsgefühl stärken, während ein wettbewerbsorientiertes Spiel den Anreiz zur Teilnahme erhöhen kann.
Die Entscheidung, welche Art von Spiel dem Kontext dient, den du in Lektion 1 definiert hast, ist entscheidend. Für Wirths Erlebnisse bedeutet Spielen „Vorstellen für den Zweck der Ermächtigung“. Warum ist das Vorstellen so wichtig? Es ist ein Begriff, der für viele Stakeholder zunächst herausfordernd erscheinen kann. „Einerseits bekommst du die Gelegenheit, authentischer zu sein. Weil du nicht die Maske tragen musst, die zeigt, wie du dich der Gesellschaft präsentierst“, erklärt ein Experte für Eventmanagement. Diese Authentizität kann dazu führen, dass Teilnehmer offener miteinander kommunizieren und sich besser auf die Inhalte des Events einlassen.
Darüber hinaus ermöglicht das Vorstellen den Teilnehmern, „die Fähigkeit, tieferes Mitgefühl für Menschen zu haben, die nicht wie du sind“. Dies ist besonders relevant in einer zunehmend diversifizierten Gesellschaft, in der Empathie und Verständnis für unterschiedliche Perspektiven von großer Bedeutung sind. Ein Beispiel für eine deutsche Firma, die solche Prinzipien in ihren Veranstaltungen umsetzt, ist die Event Inc, die innovative Eventformate entwickelt, die auf Interaktivität und Empathie setzen.
„Wenn du Vorstellenspiele spielst, muss es nicht um Gewinnen und Verlieren gehen. Die Freude liegt einfach im Glauben“, sagt ein renommierter Trainer für Teamentwicklung. Diese Sichtweise fördert eine positive Atmosphäre, in der die Teilnehmer sich auf das Erlebnis konzentrieren können, anstatt sich auf den Wettbewerb zu fixieren. Was die Teilnehmer mitnehmen, ist oft „Freude“, und das ist ein ziemlich gutes Geschenk. Die Integration von spielerischen Elementen in Events kann nicht nur die Stimmung heben, sondern auch die Bindung zwischen den Teilnehmern stärken und langfristige Beziehungen fördern.