Die 12 Hochbedeutenden Lektionen
Jede Woche habe ich das Vergnügen, mit einigen der innovativsten Marketing-Experten unserer Zeit zu sprechen. Zusammen mit Laura und Caroline habe ich mich mit Leuten von Spotify, Liquid Death, Oatly, New Balance, Zapier, Hootsuite, den Brooklyn Nets und sogar den Erfindern des berühmten tirefire-flavored Liquors aus Chicago unterhalten. Wenn man all ihre kombinierte Weisheit in den Kopf packen könnte, wäre es wie ein Master-Abschluss in Marketing. Diese Gespräche haben mir nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch wertvolle Einblicke in die sich ständig verändernde Marketinglandschaft gegeben.
Bis es Brain-Chips gibt, kann man das nächstbeste tun: Hier sind 12 der einprägsamsten, provokativsten oder einfach nützlichsten Lektionen, die unsere Experten zu teilen hatten. Diese Lektionen sind nicht nur theoretisch, sondern basieren auf realen Erfahrungen und Herausforderungen, die die Experten in ihren jeweiligen Branchen gemeistert haben.
Lektion 1: Menschen sind keine dummen Konsumenten
Ein interessanter Fakt: Bei Liquid Death wird das Wort „Konsument“ nie verwendet. Stattdessen gibt es ein Team namens „Human Insights“. Greg Fass, der VP of Marketing bei Liquid Death, ist stolz darauf, gegen die Denkweise anzukämpfen, dass Menschen nur „dumme Konsumenten“ sind, deren einziger Zweck auf Erden darin besteht, Produkte zu konsumieren. Diese Sichtweise ist nicht nur respektlos, sondern auch geschäftsschädigend, da sie die Möglichkeit verpasst, echte Verbindungen zu schaffen.
- „Bei Liquid Death denken wir an unsere Zielgruppe als Menschen“, sagt er.
- „Wenn du sie als Menschen betrachtest, verstehst du, dass sie Kopien erhalten, die nicht direkt sind oder Witze verstehen, die andere Marken fürchten zu machen.“
Lektion 2: Risikofreudigkeit zahlt sich aus
Ron Goldenberg, VP of International Marketing & Innovation bei BSE Global, bekam viel Gegenwind, als er eine Brooklyn Nets-Aktivierung in Paris vorschlug – inklusive eines orchestralen Tributs an The Notorious B.I.G. und einer Brooklyn Nets-inspirierten Pizzeria. Ein Kollege sagte zu ihm: „Glaubst du wirklich, dass Pariser zu einer Brooklyn Nets-Pizzeria kommen werden?“ Er wusste, dass es massive Konsequenzen geben könnte, wenn die Veranstaltung floppte. Aber er glaubte so sehr an das Konzept, dass er bereit war, alles zu riskieren. Diese Art von Mut ist in der Marketingwelt selten, aber oft der Schlüssel zum Erfolg.
- „Wenn ich wegen etwas gefeuert werden soll, dann ist es das wert für einen orchestralen Tribut an Biggie in Paris“, sagte Goldenberg.
- „Wenn deine Ideen groß genug und mutig genug sind und du daran so sehr glaubst, dann bist du auf etwas gestoßen.“
Lektion 3: Durchbreche die vierte Wand
Der erste Malört-Werbespot, den ich je sah, war 2022 in der ersten Staffel der Chicago-sitzenden TV-Serie „The Bear“. Anna Sokratov sagt, es war einer der ersten Werbespots, die sie je lieferten – fast ein Jahrhundert lang verließ sich Malört auf Mundpropaganda und Chicagoer Scherze mit auswärtigen Gästen. Diese Art der Werbung zeigt, dass Authentizität und Humor in der heutigen Marketinglandschaft entscheidend sind.
- „Leute suchen nach Marken, die die vierte Wand durchbrechen“, sagt Sokratov.
- „Sie wollen die Menschen hinter der Marke sehen.“
Lektion 4: Verwende die Erdnussbutter-Methode
Hassan S. Ali, Creative Director of Brand at Hootsuite, sagt: ‚Jeder hasst Werbung, aber sie sind okay damit verkauft zu werden.‘ Es ist wie Erdnussbutter verwenden, um deinem Hund eine Tablette zu verstecken. Diese Metapher verdeutlicht, dass es wichtig ist, den Kunden auf eine Weise anzusprechen, die für sie angenehm ist, während man gleichzeitig die gewünschten Ergebnisse erzielt.
- „Ich denke oft, dass die besten Werbespots diejenigen sind, die wir nicht messen können.“
- „Was hast du für den Kunden gelöst? Das sind die echten Ergebnisse.“
Lektion 5: Lass Wachstums-Marketing nicht deine Strategie dominieren
Ein Lieblingsthema von Brendan Lewis (EVP of Global Communications and Public Affairs for Oatly) ist seine Überzeugung, dass Wachstums-Marketing „kastriert oder sogar völlig zerstört werden muss“. „Es ist nichts anderes als Tabellenkalkulations-Marketing“, sagt er. Diese Sichtweise ist besonders relevant in einer Zeit, in der viele Unternehmen versuchen, ihre Marketingstrategien ausschließlich auf Daten und Zahlen zu stützen.
- „Wenn Marketer Klicks kaufen und ihre E-Mails für Klick-Raten optimieren lassen, verlieren sie Emotion.“
- „Das Geheimrezept? Oatly ist eine missionsgesteuerte Firma, die zufällig Hafermilch verkauft.“
Lektion 6: Weniger Strategie mehr Herz
Ich gebe zu, dass diese Lektion verdächtig nach einem Zitat aus „Friday Night Lights“ klingt, aber sie ist auch eine Botschaft, die Jenna Kutcher leidenschaftlich teilt. „Als Kreatoren müssen wir zurück in die Erstellung unseres Inhalts gehen“, sagt sie. Diese Rückkehr zu den Wurzeln ist entscheidend, um authentische und ansprechende Inhalte zu schaffen, die mit dem Publikum resonieren.
- „Zu viele Geschäftsinhaber haben Systeme und Teams erstellt und sind zu weit von ihrem Inhalt entfernt.“
Lektion 7: Dein Kunde ist der Held – nicht du
April Sunshine Hawkins sieht zu viele Marketer, die ihre Marke als Helden positionieren und sagt, dass dies einer der größten Fehler ist, die Marketer machen können. Diese Erkenntnis ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Verbraucher zunehmend nach Marken suchen, die ihre Werte und Bedürfnisse verstehen.
- „Jeder wacht als Held seiner eigenen Geschichte auf.“
- „Die Geschichte muss über sie gehen.“
Lektion 8: Engagiere dich mit den Leuten, die sich mit dir engagieren
Während du versuchst, deine Zielgruppe zu erreichen, vergiss nicht, tatsächlich mit deiner Zielgruppe in Kontakt zu treten. Diese Interaktion ist entscheidend, um Vertrauen und Loyalität aufzubauen. Es ist wichtig, dass Marken nicht nur kommunizieren, sondern auch aktiv zuhören und auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen.
- „Die Nummer eins Sache, die du tun kannst, um jeden Budget, den du ausgibst, zu maximieren, ist einfach mit den Leuten in Kontakt zu treten.“
Lektion 9: Nutze negative Momente um authentisch aufzutreten
Dawn Keller, CMO für California Pizza Kitchen, erzählt eine Geschichte: Ein Kunde bestellte Mac und Käse bei CPK – und bekam nur Käse. Nachdem sie das Video auf TikTok gepostet hatte, antwortete CPK mit einem Video, in dem Chef Paul scherzhaft die Schritte erklärt, wie man Mac und Käse richtig macht. Diese Art der Reaktion zeigt, wie wichtig es ist, in schwierigen Situationen authentisch und humorvoll zu bleiben.
- „Echte Authentizität machte den Unterschied.“
Lektion 10: Sei bereit, Führern zu sagen, was du stoppen, starten und fortsetzen wirst
Emily Kramer, Gründerin von MKT1, war viermal die „erste-isch“ Marketerin bei Unternehmen von 10 bis 300 Mitarbeitern. Ihre Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, klare Prioritäten zu setzen und diese auch gegenüber Führungskräften zu kommunizieren. In einer schnelllebigen Geschäftswelt ist es entscheidend, den Fokus nicht zu verlieren.
- „Priorisiere, priorisiere, priorisiere.“
Lektion 11: DIY – mit Neugier
Maryam Banikarim, Managing Director von Fortune Media, hat immer wieder eine Nebenbeschäftigung diese Tage. Sie begann mit ein paar Posts auf Next Door und einem acht-Personen-Außen-Picknick auf ihrer Straße in Chelsea. Diese Initiative zeigt, dass Neugier und Engagement der Schlüssel zu erfolgreichen Marketingstrategien sind, die auf Gemeinschaft und Interaktion basieren.
- „Marketing war immer für Leute die neugierig sind.“
Lektion 12: Marketing sollte deinen Käufer selbstbewusst machen – nicht unsicher
Mode ist eine Branche, die bekannt dafür ist, Selbstbewusstsein zu zerstören. Matt Zaremba, Director of Marketing für Bodega, nennt diese Art des Marketings „leere Kalorien und leere Anzüge“. Diese Kritik an der Modeindustrie ist besonders relevant, da Verbraucher zunehmend Marken suchen, die sie ermutigen und unterstützen, anstatt sie zu verunsichern.
- „Mode-Marken sollten Anpassungen an deiner Reise des Stils anbieten.“
Ob du ein B2C- oder B2B-Marketer bist, die Botschaft bleibt dieselbe: Eine Marke als „coolen Typen“ darzustellen funktioniert für einige Marken, aber was besser funktioniert, ist einfach hilfreich, neugierig und ermutigend zu sein. Diese Prinzipien sind nicht nur für den Erfolg im Marketing entscheidend, sondern auch für den Aufbau langfristiger Beziehungen zu Kunden.