Werbemetrics: So misst man den Einfluss für nachhaltiges Geschäftswachstum
Die Return on Ad Spend (ROAS) hat sich für viele Marketing-Teams zur Standardmetrik entwickelt. Diese Metrik ist sauber, präzise und macht Finanzvorstände glücklich. Man gibt X Dollar aus und erhält Y Dollar zurück. Einfach … oder?
Hier ist das Problem: Je genauer eine Marketingmetrik ist, desto einfacher ist es, sie zu manipulieren. Will man eine 2x ROAS? Man kann sie bekommen. Will man eine 20x ROAS? Das ist auch möglich. Man braucht nur einige Hebel umschalten – die Retargeting erhöhen, mehr Rabatte einführen, den Ausgabenbetrag reduzieren – und beobachten, wie die ROAS-Zahl steigt.
Das eigentliche Problem besteht jedoch darin, dass ROAS nur misst, wie effizient bestehende Nachfrage erfasst wird – und nicht, wie neue Nachfrage geschaffen wird. Es ist, als würde man in einem immer kleiner werdenden Teich fischen und feiern, dass man besser darin wird, die verbleibenden Fische zu fangen.
Das Buckets-Modell: Ein ausgewogener Ansatz für Werbung
Um einen klaren Überblick über den Einfluss der Online-Werbung zu erhalten, sollte man sich über eine einzelne Metrik hinaus diversifizieren. Das Buckets-Modell bietet eine einfache und effektive Methode, um Werbeinvestitionen in drei Hauptkategorien zu organisieren: direkte ROAS, Inkrementalität und Markenbekanntheit. Jede Kategorie spielt eine unterschiedliche Rolle bei der Erfassung von Renditen und der Schaffung zukünftiger Nachfrage, was zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell führt.
Bucket 1: Direkte ROAS (Nachfrageerfassung)
Der erste Bucket ist die Geldmaschine. Hier wird bestehende Nachfrage erfasst, mit dem Ziel, eine direkte Rendite für jeden ausgegebenen Werbedollar zu erzielen. Zum Beispiel: Wenn eine 3-zu-1-Rendite auf die Werbeausgaben besteht, dann bedeutet das, dass für jeden investierten Dollar drei Dollar zurück in Verkäufen erzielt werden.
Bucket 2: Indirekte ROAS (Nachfrageerfassung & Nachfrageschaffung)
Der zweite Bucket konzentriert sich auf Inkrementalität – das Maß der durch Werbung generierten neuen Nachfrage. Inkrementalitätsmodelle verfolgen, wie Marketingmaßnahmen neue Zielgruppen erreichen, die sich sonst nicht mit einer Marke auseinandergesetzt hätten.
- Experten-Tipp: Der Inkrementalitäts-Bucket sollte den ersten Bucket im Laufe der Zeit wachsen lassen.
Messung der Inkrementalität mit Conversion Lift Studies
Eine der besten Methoden zur Messung der Inkrementalität sind Conversion Lift Studies. Hier wird das Publikum nach Regionen aufgeteilt (z.B. Bundesstaaten in den USA). Diese Studien helfen dabei, den tatsächlichen Einfluss von Werbemaßnahmen auf die Kaufentscheidungen der Verbraucher zu quantifizieren.
Bucket 3: Marken-ROAS (Nachfrageschaffung)
Der dritte Bucket konzentriert sich rein auf die Schaffung von Nachfrage durch Markenaufbau. Es sollte als der Engagement-Bucket angesehen werden, in dem nicht an ROAS-Metriken festgehalten wird. Markenbekanntheit ist entscheidend, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen und die Loyalität zu fördern.
Checkliste: So nutzt man die Buckets zusammen
- Sättige deinen direkten ROAS-Bucket.
- Achte auf Anzeichen, dass der direkte ROAS-Bucket voll ist.
- Beginne mit deiner Inkrementalitätstestung.
- Berechne und überwache das indirekte ROAS-Verhältnis.
- Aktualisiere diese Messungen regelmäßig.
- Schichte Markenbekanntheitsausgaben ein.
- Zykle durch alle drei Buckets.
Der Bottom Line für die Auswahl nachhaltiger Werbemetrics
Der Weg zu nachhaltigem Wachstum besteht nicht darin, zwischen messbaren und unmessbaren Marketingmaßnahmen zu wählen – es geht darum, ein Framework zu schaffen, das beides umfasst. Laut einer Studie von Harvard Business Review ist es entscheidend, dass Unternehmen sowohl kurzfristige als auch langfristige Marketingstrategien in Betracht ziehen, um ihre Marktposition zu stärken.